Historie

Die Wurzeln der Feuerwehr Weisingen reichen zurück bis in das Jahr 1818. Wiederholt wurden durch die öffentliche Hand Anstrengungen unternommen, den Brandschutz und das Feuerlöschwesen voranzubringen. Ein großer Fortschritt gelang 1876 mit Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Im Gegensatz zur bestehenden Pflichtfeuerwehr erfolgte der Beitritt freiwillig und die Wehrführung wurde aus den Reihen der Mannschaft demokratisch gewählt. Auch die Ausrüstung war einigen Änderungen unterworfen. Von Ledereimern und Handdruckspritzen bis zu motorisierten Fahrzeugen und Pressluftatmern war es ein langer Weg:

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Mit der Feuerlöschordnung von 1818 wird die Brandbekämpfung in Weisingen neu organisiert. Sie besteht aus Lösch- und Wachmannschaften sowie Feuerreitern, die Löschmannschaften sind in vier Rotten mit Einheitsführern gegliedert. Das Oberkommando führt der Ortsvorsteher.

Auf Anweisung des Königlich Bayerischen Amtsgerichtes beschaffen die Gemeinden Altenbaindt, Eppisburg, Holzheim und Weisingen eine gemeinsame Feuerspritze. Das gemeinschaftliche Spritzenhaus wird in Holzheim errichtet. In den folgenden Jahren kommt die Spritze mehrfach zum Einsatz, reicht für eine erfolgreiche Brandbekämpfung jedoch nicht aus. Stets müssen umliegende Gemeinden um Hilfe ersucht werden.

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Die Gemeinde Weisingen beschafft eine eigene Feuerspritze sowie mehrere Leitern. Die für damalige Verhältnisse hochmoderne und teure Druck- und Saugspritze wird vom Lauinger Glockengießer und Feuerlösch-Fabrikanten Josef Zöschinger hergestellt. Am "Dorf Weg" - heute Grafeneckstraße - wird ein Spritzenhaus errichtet.

ff-wei_h1876.jpgUm den Brandschutz weiter zu verbessern, bemüht sich der Lauinger Bürgermeister und Bezirksfeuerwehrvertreter Ferdinand Zenetti im gesamten Bezirk um die Gründung von freiwilligen Feuerwehren. Im ersten Dienstbuch unserer Feuerwehr ist vermerkt: 'Die Freiwillige Feuerwehr ist im Jahre 1876, den ersten Oktober entstanden. Seitdem wurde sie im eifrigsten Streben fortgepflanzt.' Daneben besteht eine Pflichtefeuerwehr.

Die Motorisierung der Feuerwehr beginnt: eine moderne Tragkraftspritze wird beschafft. Die Feuerwehr Weisingen ist eine der ersten Wehren im Landkreis, die über solch ein Gerät verfügt. Schadfeuer können nun schneller und effizienter bekämpft werden. In den folgenden Jahren leistet die von Ziegler gefertigte Spritze gute Dienste.

ff-wei_h1943.jpgDer Krieg stellt die Feuerwehr vor eine harte Probe. Mit jedem Kriegsjahr werden die Reihen der Wehr weiter ausgedünnt. Um die Lücken zu schließen wird eine Jugendabteilung gegründet. Als diese in den letzten Kriegstagen zum Volkssturm eingezogen wird, erfolgt die Aufstellung einer Frauenabteilung. Von Luftangriffen bleibt der Ort verschont, allerdings kommt es zu einigen großen Bränden. Beim Einmarsch der amerikanischen Truppen gerät der Ort unter schweren Beschuss. Von den eingezogenen Kameraden kommen viele nicht mehr zurück. Eine ganze Generation an Wehrmännern ist gefallen.

 

 

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Im Zuge der Gemeindereform wird Weisingen nach Holzheim eingemeindet. Als letzte große Maßnahme beschafft die Gemeinde Weisingen noch ein Tragkraftspritzenfahrzeug. Ausrückezeit und Schlagkraft der Wehr werden damit erheblich verbessert. Im selben Jahr wird im großen Rahmen das 100-jährige Gründungsfest nachgeholt. Zur Organisation des Festes wird erstmalig ein Feuerwehrverein gegründet.

 

 

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Mit der Jahrtausendwende geht eine Ära zu Ende: Ehrenkommandant Josef Schmid legt nach mehr als 30 Jahren sein Amt nieder. Kaum ein Kommandant hat die Wehr so sehr geprägt. Unter seiner Führung erhielt die Wehr ihr erstes motorisiertes Einsatzfahrzeug und zog aus dem altehrwürdigen Spritzenhaus in den Neubau in der Gerlachstraße um. 

 

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Das Einsatzfahrzeug von 1978 ist kaum noch in Bewegung zu setzen. Ersatz wird beschafft, jedoch ohne Atemschutzgeräte. Die Wehr soll sich auf Unwetternotdienste spezialisieren.

ff-wei_h2021.jpgDie Corona-Pandemie stellt die Feuerwehr vor neue Herausforderungen, denen mit neuen Handlungsweisen begegnet werden muss. Insbesondere die Wehrführung wird in den folgenden 1.080 Tagen hart in Anspruch genommen und muss manch schwere Entscheidung treffen. Ausbildungs- und Übungsdienst werden zunächst eingestellt und können in der Folgezeit nur mit Unterbrechungen wieder aufgenommen werden.
 
In die Jahre der Pandemie fällt auch ein Umbruch in der Feuerwehr. Die Schutzkleidung 'Bayern 2000' wird schrittweise auf ein moderneres Modell umgestellt. Im Winter 2020 bewilligt der Gemeinderat die Beschaffung von vier Atemschutzgeräten, wodurch es der Feuerwehr erstmals möglich ist, in brennende Gebäude vorzudringen. Das Mehrzweckfahrzeug wird in Eigenleistung fertiggestellt und ein eigenes Logo ausgearbeitet. Pandemie und steigende Einsatzzahlen bringen der Feuerwehr aber auch einen Zuwachs an neuen Mitgliedern.